Iontophorese und Sonophorese verwendet der Physiotherapeut dazu, Wirkstoffe aus Medikamenten gezielt in das Gewebe zu führen. Dazu wird entweder Strom (Iontophorese) oder Ultraschall (Sonophorese) genutzt.
Die Iontophorese ist Teil der Elektrotherapie. Genauer gesagt handelt es sich um eine Anwendung mit galvanischem Strom. Bei galvanischem Strom fließt die Elektrizität immer in die gleiche Richtung. Deshalb wird er auch Gleichstrom genannt. Das Gegenstück ist der Wechselstrom, der seine Richtung periodisch ändert. Was aus Ihrer Steckdose kommt, ist Wechselstrom.
Bei der Therapie mit galvanischem Strom kann sowohl kontinuierlicher Gleichstrom verwendet werden als auch Impulsstrom, bei dem der Gleichstrom immer wieder kurz unterbrochen wird. Welche Anwendungsform bei Ihren Beschwerden optimal ist, bespricht Ihr Physiotherapeut mit Ihnen.
Der Gleichstrom regt die Wanderung der körpereigenen Ionen an. Ionen sind Atome oder Moleküle, die ganz natürlich im menschlichen Organismus vorkommen. Sie sind positiv oder negativ elektrisch geladen:
Es ist so, dass positiv geladene Teilchen von Pluspolen abgestoßen und von Negativpolen angezogen werden. Das Prinzip ist vergleichbar mit dem Magnetismus. Bei der Therapie nutzt der Fachmann normalerweise ein spezielles Gerät mit zwei Elektroden. Dabei ist eine positiv und die andere negativ gepolt.
Legt der Behandler die Elektroden auf dem Körper an, dann fließt dort der Strom. Die körpereigenen Kationen bewegen sich zum Minuspol (Kathode), die Anionen zum Pluspol (Anode) des Geräts. Umgangssprachlich wird der Vorgang auch als Ionenwanderung bezeichnet.
Nun existiert die Möglichkeit, dass Arzneimittel so produziert werden, dass sie entweder eine Plus- oder Minusladung besitzen. Das bedeutet, dass hierbei der Strom als Transportmittel für die Medikamente genutzt werden kann. Die geladenen Arzneimittelwirkstoffe dringen bei der Iontophorese-Therapie über den Gleichstrom in den Körper ein.
Strom durchfließt den gesamten Organismus. Er macht nicht etwa vor Muskeln oder Knochen halt. Das bedeutet, dass überall dort, wo der Strom fließt, auch die Wirkstoffe der Medikamente eindringen können. Schmerzmittel und Entzündungshemmer sind so in der Lage, an sehr tiefen Schichten des Körpers ihre Arbeit zu erledigen.
Der Therapeut hat grundsätzlich zwei Optionen, wie er bei einer Iontophorese-Therapie vorgeht. Entweder er bringt die notwendigen Elektroden auf der Haut an. Zwischen Derma und Anode bzw. Kathode muss ein Feuchtigkeitsträger eingesetzt werden. Dazu eignen sich Schwämmchen genauso wie Zellstoffpapier. Nachdem er den Apparat aktiviert, fließt über die Entfernung zwischen Anode und Kathode der Strom. In diesem Bereich wirken dann auch die Medikamente, die vorher zwischen Haut und Zellstoffpapier gebracht wurden. Die Arzneimittel werden bei der Anwendung in aller Regel in Salbenform, als Gel, Emulsionen oder wässrige Lösungen auf das Derma aufgetragen.
Alternativ nutzt die Physiotherapie auch die Leitungswasser-Iontophorese. Hierbei werden Behältnisse mit Wasser gefüllt. Dort hinein platziert der Therapeut die Elektroden. Der Patient positioniert dann Körperteile wie Füße, Beine, Arme oder Hände im Wasserbad. Wird der Strom eingeschaltet, leitet ihn das Wasser von den Elektroden zum Körper.
Zu den wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen zählen:
Bei unsachgemäßer Ausführung kann es zum sogenannten Weidezauneffekt kommen. Das ist insbesondere bei älteren Geräten der Fall. Die neuen Modelle besitzen eine ausgeklügelte Software, welche die kleinen Stromschläge verhindert. Auch bei älteren Geräten kann der Weidezauneffekt unterbunden werden, wenn der Patient die Gliedmaßen zuerst ins Wasser legt und danach der Strom eingeschaltet wird. Beim Herausnehmen sollte zunächst die Elektrizität abgeschaltet werden.
Eine weitere Anwendungsform ist das sogenannte Stangerbad. Dabei liegt der Patient in einer besonderen Badewanne. An deren Seiten und Enden sind Metallplatten fixiert, über welche galvanischer Strom geleitet wird. Dieser reizt dann den gesamten Körper und dabei insbesondere die Nerven, Gelenke und Muskeln. Die Durchblutung wird sowohl durch das warme Wasser als auch die elektrotherapeutische Maßnahme gefördert. Wer das Stangerbad im Rahmen einer Iontophorese-Behandlung verwenden möchte, der kann dem Wasser ionisierte Arzneimittel beifügen. Diese gelangen dann über den Gleichstrom in den Organismus.
Wird mit Strom therapiert, ist die korrekte Anwendung extrem wichtig. So ist zu wissen, dass die Stromstärke zunächst langsam gesteigert wird. Nach dem Höhepunkt fällt sie, bis zum Ende der Sitzung, gemächlich wieder ab. Unsere Therapeuten besitzen die entsprechende Ausbildung und Praxiserfahrung. Patienten begeben sich bei mediLoft in sichere Hände, selbst wenn mit Elektrizität therapiert wird.
Beide Behandlungsarten werden dazu genutzt, Wirkstoffe in das Gewebe zu transportieren. Die Differenz liegt in der Art und Weise, wie das Medikament in den Körper gebracht wird. Bei der Iontophorese-Therapie wird Gleichtstrom genutzt, bei der Sonophorse Ultraschall.
Normalerweise braucht es, damit Ultraschall wirken kann, ein Gel. Dieses wird auf die Haut aufgetragen und verhindert eine Luftschicht zwischen Ultraschallkopf und Körper. Wäre Luft dazwischen, würde sie den Effekt der Schallwellen zunichtemachen.
Bei der Sonophorese-Behandlung kann meistens auf ein Gel verzichtet werden, weil das Medikament als Salbe zwischen Schallkopf und Haut kommt. So verhindert die Creme mögliche Luftschichten und ist zeitgleich Wirkstoff-Träger.
Während bei der Iontophorese-Behandlung nur die geladenen Atome und Moleküle des Arzneimittels in den Körper
eindringen, kann der Ultraschall das gesamte Medikament an die gewünschte Stelle im Organismus bugsieren.
Außerdem tritt keine körperliche Belastung durch den Strom auf.
Der Schall sorgt dafür, dass eine Kompression
und Entspannung des Gewebes passiert. Dadurch bildet sich Wärme und außerdem ein Effekt wie bei einer starken
Massage oder Bindegewebsmassage. Was zusätzlich vorteilhaft für den Patienten sein kann.
Beide Behandlungsformen sollten schmerzfrei erfolgen. Bei Ultraschall kann es durch die Reize auf Schmerzpunkt bei manchen Patienten zu einem Reizgefühl kommen. Bei der Behandlung mit Strom wird die Stärke langsam gesteigert. Hier ist das Empfinden der Klienten maßgeblich. Wird ein erstes unangenehmes Gefühl geäußert, reguliert der Therapeut die Anwendung. Dazu stehen ihm Schalter am Gerät zur Verfügung.
Bei den meisten Anwendungen, die in unserem Hause angeboten werden, ist eine regelmäßige Kommunikation zwischen Therapeut und Patient notwendig. Dessen sind sich unsere Mitarbeiter bewusst und werden sich immer wieder bei Ihnen über Ihr Empfinden erkundigen.
Grundsätzlich ist eine Vorbereitung vonseiten des Patienten nicht wirklich notwendig. Es ist sinnvoll, wenn die Stelle, an der die Behandlung stattfinden soll, leicht zugänglich ist. Deshalb wird lockerere Kleidung an den erkrankten Körperpartien empfohlen. Ansonsten brauchen Sie einfach nur pünktlich zu Ihrem Termin zu erscheinen.
Zur Strombehandlung müssen die Körperstellen, die Kontakt mit den Elektroden haben, gründlich von Fett befreit werden. Ansonsten wird der Stromfluss behindert. Einfaches Waschen mit Seife und Wasser reicht dafür aus.
Bei folgenden Beschwerden und Ursachen kann eine physiotherapeutische Iontophorese-Behandlung helfen:
Vielleicht kennen Sie die Iontophorese bereits von Ihrem Dermatologen? Diese setzen die Gleichstromtherapie gerne bei übermäßiger Schweißbildung, Warzen, bestimmten Hand- und Fußekzemen, Morbus Sudeck, Pilzinfektionen, gramnegativen Fußinfekten, Keratoma sulcatum und Couperose ein.
Die Sonophorese-Anwendung kann bei nachfolgenden Ursachen für Linderung sorgen:
Ja, die Iontophorese wird außerdem für die Behanlung von starkem Schwitzen oder fachlich Hyperhidrose eingesetzt. Bei dieser Behandlungsform können Hände, Füße und Achseln therapiert werden, um das Schwitzen auf ein natürliches Niveau zurückzubringen. Die Ströme für diese Spezialform sind meist im höheren Bereich anzusiedeln. Diese sind oft signifikant dichter und stärker als bei anderen Einsatzgebieten wie Physio oder Kosmetik.
Für die Iontophorese gegen Schwitzen gibt es Fachhändler wie Bindner Medical Iontophorese gegen Schwitzen, welche Heimgeräte für diesen Zweck zur Miete oder Kauf anbieten.
Bei Behandlungen mit elektrischem Strom führen die Therapeuten und / oder Ärzte vorab eine gründliche Anamnese durch. Das ist wichtig, weil bei einigen Grunderkrankungen die Methode eher nicht empfehlenswert ist. Grundsätzlich muss sich immer der Einzelfall angesehen werden. Deshalb ist ein ausführliches Gespräch vor der Therapie notwendig.
Folgende Vorbelastungen könnten ein Ausschlussverfahren für die Iontophorese-Therapie sein:
Oftmals wird bei Trägern von Metallprothesen von Elektrotherapie abgeraten. Bei der Behandlung mit Gleichstrom gilt Metall im Körper allerdings nur dann als Kontraindikation, wenn es sich zwischen den zwei Elektroden befindet, zwischen denen der Strom fließen soll.
Da es sich bei der Ionto- und der Sonophorese um zwei unterschiedliche Techniken handelt, bestehen auch verschiedene Gegenanzeigen. Die Anwendung von Ultraschall ist bei folgenden Erkrankungen oftmals nicht ratsam:
Die Anwendungen können einzeln oder in Kombination mit anderen Methoden verschrieben werden. Ob die Kosten übernommen werden, hängt von der vorhandenen Verordnung durch einen Arzt ab. Für den Patienten fällt bei vorliegendem Rezept normalerweise nur die Zuzahlung an. Die Übernahme wird am besten vor der Behandlung geklärt.
Ionto- und Sonophorese sind Kassenleistungen nach § 124 SGB V.
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