Eis- oder Kryotherapie ist eine Maßnahme, die sich selbst in Privathaushalten bewährt. Wer kennt nicht den Eisbeutel, der auf Beulen oder Prellungen gelegt wird? Dadurch werden Schmerzen zeitnah gelindert, gleichzeitig Schwellungen entgegengewirkt. In der Physiotherapie wird diese anerkannte Art der Therapie ebenfalls gerne genutzt. Sie wird eingesetzt, um Patienten Linderung zu verschaffen und Heilungsprozesse zu fördern.
Die Behandlung mit Eis ist bei verschiedensten Indikatoren erfolgversprechend. Nach akuten Verletzungen kann eine lange Einwirkung von Kälte eine Blutung verhindern. In der anschließenden Regeneration wird meist sanfter und kürzer behandelt. Die Eistherapie dient dann eher dazu, für eine ordentliche Durchblutung zu sorgen.
Bei den folgenden Auslösern wird Kryotherapie gerne genutzt:
Bei der Eisbehandlung gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen. Sie wird entweder kurz oder über einen längeren Zeitraum durchgeführt. Kurze Kälteeinwirkungen dauern normalerweise lediglich zwischen fünf und 15 Sekunden. Der Therapeut reibt die Stelle in der Regel nur rasch mit Eis ab. Hier wird lediglich die Oberfläche des Gewebes gekühlt.
Dadurch erhöht sich die Wärmeabgabe und gleichzeitig wird der Gewebetonus gesenkt. Außerdem hemmen die niedrigen Temperaturen die Nozizeption, Schmerz und Nervenleitungen. Zeitgleich können sie Schmerz-reduzierende Neurotransmitter freisetzen. Die Folge ist eine Schmerzlinderung.
Zudem fördert die kurze Kälteeinwirkung die Kontraktionsbereitschaft der Muskeln. So werden schwache und schnell ermüdende Gewebeteile vitalisiert. Der Spannungszustand der Muskeln (Tonus) erhöht sich, was beispielsweise bei Lähmungen förderlich sein kann.
Längere Anwendungen zielen auf die tieferen Gewebeschichten. Wie weit die Kälte dabei in den Organismus eindringt, hängt vom Umfang der Fettschicht des Patienten ab. Die Kälteanwendung kann zwischen fünf und 30 Minuten dauern. Sie dient auch hier wieder der Schmerzreduzierung. Die Beschwerden werden über die zwei- bis dreifache Länge der Anwendung hinaus gelindert.
An den betroffenen Körperstellen kommt es zu einer erhöhten Durchblutung, außerdem wird der Stoffwechsel gefördert. Nicht nur Stoffwechselprodukte können durch Kryotherapie leichter abtransportiert werden, sondern beispielsweise auch Gewebsflüssigkeit. In der Regel bedarf es mehrerer Sitzungen damit eine langfristige Verbesserung zu erzeugen.
Der Einsatz von Kälte als Therapieform kann sowohl ganz gezielt erfolgen als auch auf den kompletten Körper angewandt werden. Bei der direkten Behandlung von bestimmten Partien kommen diese unmittelbar mit den niedrigen Temperaturen in Kontakt. Das kann durch verschiedene Hilfsmittel passieren:
Eisbehandlung ist eine Kassenleistung nach § 124 SGB V.
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